39.1 Wachstumszwangsystem

Unser »Geld« wie es dog­ma­ti­siert wird ken­nen wir, und es spielt da­bei die trei­ben­de Kraft. Jeder will es ha­ben, je­der will es am liebs­ten hor­ten, bes­ser noch an­le­gen und sich ir­gend­wann da­mit zur Ruhe set­zen, und durch die »er­wirt­schaf­te­ten« Zinsen und Zinseszinsen le­ben wol­len. Ein fol­gen­rei­cher und fa­ta­ler Denkfehler. Warum? Dabei müss­te doch ei­gent­lich je­der Wissen, dass Geld an sich un­mög­lich ar­bei­ten kann. Dann stellt sich die Frage, wer ar­bei­tet denn für mei­ne Zinsen, wenn es ein Ziel ist, mich spä­ter dar­auf aus­zu­ru­hen und dar­auf zu bauen?

Aber ge­ben wir der Sache so ei­ne Chance und ur­tei­len nicht zu vor­ei­lig! Ich le­ge al­so mein Geld (Vermögen) bei ei­ner Bank an, schliess­lich will ich Zinsen wie­der ha­ben. Was mussun­ser Banksystem jetzt ma­chen, da­mit es die­se auch wie­der an Dich zu­rück zah­len kann? Genau, es muss Dein Geld an an­de­re Personen, Unternehmen oder dem Staat, in Form von Krediten ver­lei­hen. Dieses muss aber mit hö­he­ren Zinsen ent­lie­hen wer­den, schliess­lich ar­bei­ten wir al­le in un­ser Gesellschaft »ge­winn­ori­en­tiert«. Ein Zweiter fol­gen­schwe­rer Fehler, mit dem Denkansatz ge­winn­ori­en­tiert (Geld) sei­ne Ziele zu ste­cken. Aber ihr wer­det se­hen, und mir hof­fe weiterfol­gen kön­nen. Alle in die­sem System auf­zu­brin­gen­den Guthabenzinsen, müs­sen aber von »Privatpersonen« letz­ten Endes ent­rich­tet wer­den. Diese Konsequenz sorgt nun da­für, dass al­le an­de­ren Beteiligten die­se Zinsen auf ih­re Preise schla­gen müssen.

Der Staat fi­nan­ziert sich aus Steuern, das Unternehmen aus Ihren Preisen in­klu­si­ve der Zinsen, an den Endverbraucher. Wenn al­so je­mand et­was kauft, dann soll­te er Wissen, dass die­ser Zins in al­len Produktionsketten be­reits ent­hal­ten ist. Dieser Zinsanteil liegt in Hochrechnungen bei et­wa 30% in al­len Endpreisen, da­mit zah­len wir al­le die­se Zinsen in ei­nem­gro­ßen ge­mein­schaft­li­chen Pool ein. Da je­doch auf­grund der Vermögensverteilungen, je­der an­ders aus die­sem Pool be­dient wird, ent­hal­ten et­wa 2/3 der Menschen nur 10% aus­die­sem ge­sam­ten Pool. Die rest­li­chen 90% der Zinsen aus­die­sem Pool wan­dern so­mit lo­gi­scher­wei­se an den die das Großkapital hal­ten. Ich den­ke so­gar, das die­ses ei­gent­lich je­den be­wusst sein dürf­te, aber ich möch­te auf et­was ganz­an­de­res, am Ende hinaus.

Fassen wir zu­sam­men und re­sü­mie­ren. Wir ver­tei­len mit dem Zins, durch so eta­blier­te Mechanismen von »Fleißig« ar­bei­tend auf ka­pi­tal­be­sit­zend »Reich« ! Auch die­se Erkenntnissollte je­dem Bürger im ant­a­ria­ni­schem System I klar sein. Damit die­ser »Umverteilungseffekt« nun rich­tig sein Potentialausspielen kann, muss mit gro­ßen Guthaben auf der an­de­ren Seite auch die Verschuldung an­wach­sen. Der Effekt tritt in Synergien mit dem Bruttoinlandsprodukt »BIP« auf. Einfachausgedrückt al­les was wir in ei­nem Land zu­sam­men er­wirt­schaf­ten, wird als »BIP« be­trach­tet. Es ist qua­si un­ser al­ler­ge­mein­sa­mes Abbild, un­se­rer Arbeiten. Aus die­sem Poolgehen als ers­tes die Zinsen an die Vermögensbesitzer, der Rest wird auf die ar­bei­ten­de Bevölkerung und den so­zia­len Strukturen ver­teilt. Da wie oben be­reits er­klärt, die Guthaben im­mer wei­ter an­wach­sen, er­hal­ten die Vermögenden ei­nen im­mer grö­ße­ren Teil, in Form von Zinsen.

Wenn wir nun den Rest des Pools auf die ar­bei­ten­de Bevölkerung ge­recht auf­tei­len wol­len, si­e­sol­len ja nicht we­ni­ger be­kom­men, muss das »BIP« na­tür­lich im­mer grö­ßer wer­den. Aus der Konsequenz lässt sich nur ein sin­nen­haf­ter lo­gi­schen Schluss ab­lei­ten. Unsere Wirtschaft un­ter­lie­get al­so ei­nem ge­wal­ti­gem »Wachstumszwang«. Vor al­lem die Besitzer gro­ßer Guthaben, le­gen na­tür­lich ih­re Zinsen wie­der an. Durch den Zinseffekt wach­sen jetzt auch ex­po­nen­ti­ell Guthaben und Zins wei­ter an. Aber blei­ben wir un­se­rer Kernkompetenz Konsequentialismus treu. Aus des­sen Konsequenz, muss un­se­re Wirtschaft die­sem ex­po­nen­ti­el­len Wachstum lo­gi­scher­wei­se stand­hal­ten, und mit­wach­sen. Nur so lässt und wür­de sich die­ses Systembedienen lassen.

  • Konsequenz 1: Die Wirtschaft muss ent­we­der im­mer schnel­ler wach­sen, oder die ar­bei­ten­de Bevölkerung wird ver­ar­men, denn die we­ni­gen Wohlhabenden, wer­den ja im­mer noch aus dem Pool be­dient. Es ent­ste­hen so­zia­le Unruhen.
  • Konsequenz 2: Das System muss ir­gend­wann zu­sam­men bre­chen. Es ist ein kau­sa­ler Schluss, kei­ne Fiktion, kei­ne Theorie. Die Erschaffer des Systems wis­sen dies, und es ist gewollt.
  • Konsequenz 3: Eine »Währungsreform« muss her. Dies be­deu­tet, es wür­den al­le Guthaben und Schulden auf 0 re­set­tet­wer­den. Dies hat­ten wir schon. Da je­doch we­ni­ger aus die­ser Situation noch mehr Geld ge­ne­rie­ren kön­nen, ist dies für die ar­bei­ten­de Bevölkerung ein Super Gau.
  • Idee: Schaffen wir doch ein­fach die Zinsen ab? Geld und Waren ste­hen in ei­nem Verhältnis (kor­re­lie­ren) ein­an­der. Wenn nun kei­ne Zinsen ent­ste­hen, was wür­de passieren?
  • Konsequenz 1: Jedes Geld wür­de statt an­ge­legt nur kurz­fris­tig ver­füg­bar ge­hal­ten wer­den, sprich auf ei­nem Girokonto oder in ei­nem ei­ge­nen Tresor ge­la­gert, al­so »ge­spart« werden.
  • Konsequenz 2: Es wird sys­te­ma­tisch Geld aus dem Umlauf ge­zo­gen, und die Anbieter müs­sen ih­re Preise sen­ken, da jetzt nur noch we­ni­ger Geld zum Tauschen zur Verfügung steht. Man nennt dies auch »Deflation«.

Jetzt freut sich der Spieler (Endverbraucher) und denkt sich, noch mehr Geld in den Tresor zu le­gen. Seine Idee, wei­ter fal­len­de Preise. Nach ei­ner ge­wis­sen Zeit kommt nun aber die Wirtschaft zum Erliegen, da kein Produzent mehr Ressourcen für die Produktion ein­kau­fen kann. Dies re­sul­tiert na­tür­lich dar­aus, dass die Kosten, die für die Produktionsmaterialien, beim Verkauf der Erzeugnisse, nicht mehr er­zielt wer­den kön­nen. Die Produkte sind ein­fach zu bil­lig, um dar­aus ei­ne Produktionskette be­die­nen zu können.

  • Konsequenz 1: Wir steu­ern ge­ra­de­wegs in ei­ne Wirtschaftskrise. Um hier das Übel ab­zu­wen­den, wird nun die Notenbank viel Geld in den Umlauf pum­pen. Die Notenbank ver­sucht zu in­ter­ve­nie­ren. Die Preise stei­gen wie­der. Jetzt be­ginnt die Teufelsspirale erst rich­tig Synergie zu entfachen.

  • Konsequenz 2: Weil die Preise stei­gen, denkt sich der Endverbraucher, jetzt aber noch schnell von dem vie­lem Geld, wel­ches ich im Tresor ge­hör­tet ha­be et­was ein­kau­fen. Damit stei­gen die Preise noch schneller.

  • Konsequenz 3: Das Geld er­lei­det ei­nen »Vertrauensverlust«. Jetzt gibt der Verbraucher al­les Geld aus was er noch hat, und zwar kauft er nun Waren, wo er denkt das die­se ei­ne Wertbeständigkeit auf­wei­sen. Gold, im all­ge­mei­nen Metalle, oder Bundesschatzbriefe, etc. Die Unausweichlichkeit des Systems trifft nun al­le oh­ne Besitz in vol­ler Härte.

  • Konsequenz 4: »Inflation«

Wie wir se­hen, liegt die Lösung auch nicht im weg­ra­tio­na­li­sie­ren des Zinses und sei­ner Mechanismen. Wie wir er­ken­nen kön­nen, ist der Zins ein sehr wich­ti­ges Regulationssystem, um Geld im Umlauf zu hal­ten. Daher ver­su­chen die Großen der Großen, auch stän­dig durch das Schrauben am Leitzins, hier die Wirtschaft zu ih­ren Gunsten zu manipulieren.

Kommen wir zu­rück zum Antares Open World Konzept. AOW wird ge­nau die­ses re­al­be­grün­de­te und al­te System mit al­len sei­nen Einflussgrößen in die Spielewelt von Antarien eta­blie­ren. Schattenmächte in Antarien wer­den ver­su­chen, die­ses Wirtschaftssystem zu ih­ren Gunsten aus­zu­beu­ten. Jeder Spieler kann sich frei im Spiel ent­schei­den, wel­chen Wirtschaftskreisläufen und Systemen er fol­gen möchte.

Die Erkenntnis wird dem Spieler im Zusammenspiel mit die­sem »Wachstumszwangsystem« den Weg zum »Konkurrenzdenken« schu­len. Er wird ge­gen die Spieler des zwei­ten Systems an­tre­ten, wel­che wie be­reits oben er­wähnt dem »Kooperationsgedanken« fol­gen wollen.