67.5 Brieftauben

So wie die ant­a­ria­ni­schen Boten, zum Teil hoch zu Rossihren Beitrag für die Handhabung der Informationsflut be­werk­stel­li­gen, so wer­den Tiere Antariens, wie Falken, Wölfe, aber ins­be­son­de­re Tauben für ei­ne Entsendung schnel­ler Botschaften re­kru­tiert. Die Taubenpost ist schnel­ler als die hu­ma­no­ide ant­a­ria­ni­sche Botenpost. Sie be­dingt je­doch die Niederschrift der Nachricht und kann leicht vom Feind, er­späht, ab­ge­fan­gen und ge­sich­tet wer­den. Natürlich sind die Postboten Antariens eben­so kor­rum­pier­fä­hig, oder kön­nen durch ei­nen Hinterhalt ihr Leben ver­lie­ren. Jedoch sind sie mit ih­rer Kennung der deut­lich er­sicht­li­chen Codierung im Hoheitsgebiet des je­wei­li­gen Spielareals, durch die ant­a­ria­ni­sche »Rechtsprechung« ge­schützt. Die Hemmschwelle wird durch den zu­grun­de lie­gen­den Konsequentialismus rück­ge­kop­pelt. Ebenso of­fen­ba­ren die Boten ih­re Nachrichten nicht so oh­ne wei­te­res, da die zu über­tra­gen­de Information nicht nie­der ge­schrie­ben wur­de. So soll­ten Nachrichten über die vom Spieler ge­stütz­ten »Brieftaubenlinien« nur ko­diert in den Himmel ent­sen­det wer­den, es sei denn man wol­le be­wusst fal­sche Informationen in den Umlaufbringen. So be­nut­zen vie­le Dörfer ih­re ei­ge­nen Siegel zum Schutze der Echtheitszertifizierung. Die kri­mi­nel­le Mannigfaltigkeit und Energie, wird dem ge­wief­ten Intriganten aber si­cher auch hier im Fälschungsmetier in nichts nachstehenlassen.

So wird die Brieftaube durch die Domestikation ih­rer Bestimmung an wirt­schaft­li­cher, mi­li­tä­ri­scher und po­li­ti­scher Bedeutung Antariens ge­win­nen. Erwähnen möch­te ich hier ei­ne sinn­haf­te syn­er­ge­ti­sche Kombination aus Bote und Taube. So könn­te der Bote bei Gefahr die Taube frei­las­sen, und sei­nen Absender dem Herrscher von des­sen Hinterhalt be­rich­ten. Im üb­ri­gens wa­ren es die Sumerer, ge­nau ge­nom­men Sargon von Akkad der sei­ne Boten in ganz Mesopotamien um 5000 v. Chr. so aus­stat­ten lies. So wird es durch spe­zi­el­le Züchtungen mög­lich sein, wi­der­stands­fä­hi­ge Tauben mit an­de­ren Tieren zu kreu­zen. Diese dann wei­ter, schnel­ler hö­her als ih­re kon­ven­tio­nel­len Boten zum Einsatz kom­men kön­nen. So soll in den ge­hei­men Laboren von Schattenmächten, die Rede von Versuchen der ge­ne­ti­schen Manipulation sein, um so Kreaturen zu er­schaf­fen, die kei­ner nie­der­ge­schrie­be­nen Botschaft mehr be­nö­ti­gen. Ebenso scheint sich in die­sen eli­tä­ren Kreisen der Mythos zu eta­blie­ren, dass es an Forschung dunk­ler »Seelenträger« sich ver­sucht wird. Sollte sich die­ser Mythos als Realität be­wei­sen, so kön­ne man dem Schicksal des »Seelensprungs« vgl. »Bewusstsein & Seele« nach­hel­fen. Die ul­ti­ma­ti­ve Mächtigkeit ob­lie­ge in ih­rer Befähigung an meh­re­ren Orten na­he­zu gleich­zei­tig wie ein Flugzeugträger mi­li­tä­risch ope­rie­ren zu kön­nen. Seiner Seele Flügel in Formeines Transportsystems zu ver­lei­hen. So könn­ten Spieler in ih­re PvP be­seel­ten Körper an den Kreuzzügen fer­ner Länder teil­neh­men, und in ih­rer Heimat ih­re Basis da­bei weiterausbauen.

Weitere Anwendungsgebiete lie­gen in der Übermittlung von Kursdaten (Börsendaten) der ant­a­ria­ni­schen Handelshäuser, an de­nen die »op­ti­sche Telegrafie« und die »Nummernsender« vgl. »Linguistik & Geheimsprachen«, noch nicht vor­ge­drun­gen wa­ren. So gilt die »Kurstaube« als ei­ne schnel­le Möglichkeit Kontakt mit den »Tradehubs« Antariens zu hal­ten. Begründet wur­den die­se Methoden zur Instrumentalisierung vom »ant­a­ria­ni­schen Orden«, wel­cher den »de­zen­tra­len Waren und Terminhandel« als sei­ne Berufung in der op­por­tu­nis­ti­schen Etablierung in der Bevölkerung Antariens sieht. Ein gan­zes Kapitel be­schäf­tigt sich mit die­ser ein­zig­ar­ti­gen und kom­ple­xen Handelskompetenz vgl. »Trading (Handelsystem)«.

So soll ein wei­te­res re­al­be­grün­de­tes ge­schicht­li­ches Szenario die Tiefgründigkeit des Handels und Wirtschaftssystems Antariens auf­zei­gen. Viele Geschäftsleute er­kann­ten früh die Stellung der Brieftaube, so auch die Familie Rotschild. So geht aus den Geschichtsbüchern her­vor, dass Nathan Mayer Rothschild dank sei­ner Tauben, noch vor dem bri­ti­schen Premierminister den Ausgang der Schlacht bei Waterloo im Jahre 1815 er­fah­ren konnte.

Laut Recherchen im Internet, ver­kauf­te er sei­ne Aktien dar­auf hin um­ge­hend. So glaub­ten die Anleger er wis­se be­reits von der Niederlage der Briten um Waterloo. Die Anleger folg­ten ihm und ver­kauf­ten eben­so ih­re Papiere. Den so in­itia­li­sier­ten Kurssturz nut­ze Rothschild heim­lich, um folg­lich nun al­le Aktien bil­lig zu­rück zu­kau­fen. So ver­zeich­ne­te er durch die Verlautbarung des Sieges der Briten, ho­he Gewinne.